Was sind Affiliate-Systeme?
Affiliate-Systeme sind Vertriebslösungen bei denen kommerzielle Anbieter ihre Vertriebspartner im Web erfolgsorientiert durch Zahlung von Provisionen für die Vermittlung neuer Käufer vergüten. Dies findet in vielen Bereichen, gehäuft im Gamblingbereich, Anwendung. Der Anbieter des jeweiligen Produkts (hierbei kann es sich beispielsweise um ein Onlinecasino, eine Internetpräsenz für Sportwetten oder auch einen Anbieter von Pokerspielen handeln) stellt bei diesem Vertriebssystem dem Partner seine Werbemittel zur Verfügung, welche vom Vertriebspartner auf seinen eigenen Internetseiten zur Vermarktung der Angebote und zum Verkauf diverser Produkte und Dienstleistungen des jeweiligen Anbieters verwendet wird oder im Bereich Keyword-Advertising bzw. Mail-Marketing eingesetzt wird.
Wie funktionieren Affiliate-Systeme?
Die Affiliate-Systeme, welche auf dem Vermittlungsprinzip basieren, werden im Internet durch Affiliate-Links realisiert. Diese speziellen Links enthalten jeweils einen Code, welcher den Affiliare (also den Vertriebspartner) bei dem jeweiligen Händler (also dem kommerziellen Anbieter) identifiziert und somit eine Vergütung erzielt werden kann. Das ermöglicht dem Händler auf unkomplizierte Art und Weise zu erkennen von welchem Gesellschafter der jeweilige Kunde geworben wurde.
Bei der Ermittlung der Provision wird hierbei im Wesentlichen in drei Kategorien unterteilt. Für das reine Anklicken eines Werbemittels (beispielsweise eines Werbebanners) die Kathegorie „CLICK“, für die Übermittlung von Kundenkontakten (beispielsweise Adressdaten und e-mail-kontaktdaten) die Kathegorie „LEAD“ und für den Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen (beispielsweise die Anmeldung auf der Internetseite eines Sportwettenanbieters mit anschließender Einzahlung eines Echtgeldbetrages) die Kategorie „SALE“. Somit funktioniert der Affiliate als Partner des kommerziellen Anbieters letztendlich lediglich als Schnittstelle zwischen dem Händler und dem Kunden und stellt den Kontakt zwischen beiden her. Eine detaillierte Erläuterung zu den drei Hauptkategorien und weiteren Vergütungsmodellen finden Sie unter dem Punkt „Konditionsmodelle“.
Als Offline-Variante des Affiliate-Marketing-Systems besteht auch die Möglichkeit für potenzielle Kunden Vouchere auszudrucken und diese dann bei dem jeweiligen Händler vorzulegen um spezielle Rabatte oder Vergünstigungen zu erhalten. Dabei wird der Code zur Identifizierung des vermarktenden Partners auf den Gutschein gedruckt, sodass der Händler den vermittelnden Partner problemlos identifizieren kann. Die Auszahlung der Vergütung erfolgt in diesem Fall dann entweder als „pay per leard“ oder „pay per sale“ und ist für viele Geschäftsmodelle interessant (beispielsweise im Bereich der Gastronomie).
Konditionsmodelle
Welche Konditionsmodelle gibt es beim Affiliate-Marketing?
Pay per Click
Durch erfolgreiches Klicken des Kunden auf das Werbemittel fällt eine Provision für den Affiliate an. Die Abrechnung von bezahlten Links und Werbeanzeigen wird nach diesem Modell berechnet, wobei diverse Techniken wie IP-Sperren ect.. das mehrfache Anklicken und somit die mehrfache Berechnung der Provision verhindern.
Diese Vergütungsform erweist sich für den Betreiber des Affiliate-Systems als nicht ganz unproblematisch, weil keinerlei Anforderungen zu bestimmten Aktionen des Kunden auf der Homepage bestehen. Aus diesem Grund wird die Vergütung im Pay-per-Click in der Regel nur für kurzfristige Aktionen angewand oder um eine Homepage in ihrem Bekanntheitsgrad aufsteigen zu lassen. Für den Händler ist dieses Modell mir das Günstigste.
EPC steht als Abkürzung für „Earnings per 100 Clicks“ und zeigt an, wie viel Provision ein im Schnitt für 100 Klicks an seine Partner auszahlt.
Pay per Lead
Bei dem Provisionsmodell „Pay per Lead“ wird die Provision pro Kontaktaufnahme durch den jeweiligen (potenziellen) Kunden gezahlt. Dies kann beispielsweise durch die direkte Anforderung von Informationsmaterial durch den zukünftigen Kunden erfolgen. Dieses Vergütungsmodell ist insbesondere für die Vermaktung beratungsintensiver Güter sowie Produkte und Dienstleistungen sehr interessant. Der Überlegenheit von „Pay per Lead“ zu dem „Pay per Click“ ist die aktionsbezogene Vergütung des Vertriebspartners, da nur stets ausschließlich qualitativ hochwertiger Traffic vergütet wird, also wenn ein potenzieller Kunde auch tatsächlich Interesse an einem Produkt oder an einer Dienstleistung zeigt und nicht nur auf einen Banner klickt um die Seite anschließend unverzüglich wieder zu schließen.
Pay per Sale
Das Provisionsmodell „Pay per Sale“ ist so ausgelegt, dass eine Provision gezahlt wird, sobald ein Kunde Umsatz erzeugt. Dies kann beispielsweise durch die Ersteinzahlung in einem Onlinecasino der Fall sein. In der Regel handelt es sich hierbei u m den Verkauf von reeller Ware. So stellt die Vergütung „Pay per Sale“ eine einmalige Vergütung auf einen anfallenden Umsatz dar. Zur langfristigen Kopplung zu den Affiliate-Partnern gehen Händler jedoch inzwischen dazu über diese einmalige Provision auszubauen und sämtliche Umsätze des Kunden dem Partner zuzuschreiben, welcher diesen angeworben hat. Dies kann auf einen bestimmten Zeitraum (beispielsweise 30 bis 90 Tage) oder lebenslang sein. Bei der lebenslangen vergütung der Provision handelt es sich um alle tatsächlich vom Kunden erfolgten Zahlungen, welche verprovisioniert werden. Dies ist für den Affiliate natürlich ein sehr interessantes Geschäftsmodell, weil er immer wieder an ein und demselben Kunden verdient.
Pay per Click Out
Dieses Provisionsmodell ist vergleichbar mit „Pay per Click“, allerdings muss der potenzielle Kunde hierbei noch eine spezielle Aktion ausführen, also beispielsweise nicht einfach nur auf den Banner klicken, die Seite öffnet sich und kann wieder geschlossen werde. Zusätzlich zum eigentlichen Aufrufen der Seite muss der Kunde beispielsweise den Online-Shop betreten oder sich spezielle Seiten aufrufen damit ein Recht auf Bezahlung einer Vermittlungsprovision zustande kommt. Dabei könnte es sich zum Beispiel um das detaillierte Tagesprogramm eines Wettanbieters handeln oder um die Teilnahme an einer Pokerschule.
Pay per Link
Das Vergütungsmodell „Pay per Link“ ist für den Affiliate wenig rentabel, aber ebensowenig aufwendig. Einzig der Einbau eines Links wird hierbei vergütet. Diese Werbeform wird jedoch aufgrund geringer Effektivität nur selten angewand – allenfalls als Linktausch zwischen zwei Onlinepräsenzen.
Pay per Print out
Hierbei wird der reine Papierausdruck beispielsweise an Terminals vergütet.
Pay per View
Dieses Modell ist zwischenzeitlich veraltet und wird heute allenfalls noch als Pop-Up-Variante genutzt. Bergütet wird hierbei die ausgewertete Auslieferung von Werbemitteln – also das Ansehen eines Werbevideos beispielsweise.
Pay per SignUp
Diese Variante ist ähnlich der „Pay per Lead“ Variante. Hier fällt eine Vergütung für den Affiliate an, wenn ein vermittelter Besucher sich auf der Homepage des kommerziellen Anbieters anmeldet. Dies kann beispielsweise das Anlegen eines Benutzerkontos auf einer Online-Sportwette oder eines Online-Casinos sein, wobei eine Echtgeldeinzahlung für die Auszahlung der Provision nicht erforderlich ist.
Pay per Install
Bei dieser Vergütungsvariante wird die Installation von Programmen und Software verprovisioniert, die vom gewerblichen Anbieter zur Verfügung gestellt wird. Hierbei kann es sich zum Beispiel um eine spezielle Software von Onlinecasinos handeln. Vergütet wird dabei lediglich die erstmalige Installation dieser Programme.